Juni 24, 2021

So entwickeln Sie Ihre Unternehmensstrategie

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Unternehmensstrategie entwickeln mit Brevo

Ob Einzelunternehmen, Start-up, Mittelständischer Betrieb oder Großunternehmen – wer langfristig erfolgreich sein und sich im Markt gegen Wettbewerber:innen durchsetzen will, braucht vor allem eines: eine Unternehmensstrategie.

In diesem Leitfaden erklären wir Ihnen, was genau eine Unternehmensstrategie ist, warum sie so wichtig ist und welche Schritte Sie bei der Entwicklung Ihrer eigenen beachten sollten.

🤔 Was ist eine Unternehmensstrategie?

Eins ist sicher: Unternehmerisch erfolgreich zu sein ist gar nicht so leicht. Viele Neugründungen scheitern, weil es ihnen zum Beispiel nicht gelingt, Kund:innen für ein Angebot zu gewinnen. Und ohne Kund:innen, kein Unternehmen.

Die Unternehmensstrategie ist ein grundsätzlicher und langfristiger Plan, um Ihre Unternehmensziele zu erreichen und so Ihren wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. 

Sie hilft Ihnen bei der Strukturierung Ihres Budgets und beim strategischen Management Ihrer Teams, um letztlich besser auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren. 

Stellen Sie sich die Unternehmensstrategie wie eine Landkarte mit Wegbeschreibung durch einen Wald vor, in dem Sie sich sonst leicht verirren würden. Die „Landkarte“ für Ihr Unternehmen beruht auf einem möglichst guten Verständnis des Marktes, auf dem Sie antreten wollen, und dem Bewusstsein für Ihre eigenen Stärken und Schwächen.

Sicher haben Sie den Begriff „Businessplan“ schon mal gehört. Der Businessplan ist die Unternehmensstrategie in Schriftform. Darin ist beschrieben, wie der Zielmarkt aussieht und durch welche Schritte und Maßnahmen der Eintritt in diesen Zielmarkt gelingen soll.

Da ein Gründungsvorhaben ohne Unternehmensstrategie kaum Erfolgsaussichten hat, verlangen Banken, Förderprogramme und andere potenzielle Geldgeber:innen in der Regel einen Businessplan, bevor sie Mittel für ein Unternehmen zur Verfügung stellen. 

💡 Marktanalyse: die Basis Ihrer Unternehmensstrategie

Eine Unternehmensstrategie steht und fällt mit der Abstimmung auf den Markt, den das Unternehmen bewirtschaften soll. 

Der Markt – das ist Ihre Kundschaft, das sind die Menschen, denen Sie etwas verkaufen wollen.

Um ihren Kund:innen ein Angebot zu unterbreiten, das für sie attraktiv (und erschwinglich!) ist, sollten Sie so viel wie möglich über diese Menschen wissen. Eine Marktanalyse ist somit das A und O für Ihre Unternehmensstrategie.

Die ersten Schritte der Marktanalyse sind Sie vielleicht schon gegangen, ohne dass es Ihnen bewusst gewesen wäre. Wenn Sie sich für eine Branche interessieren, zum Beispiel für Fotografie, haben Sie sich wahrscheinlich schon mal die Angebote aktiver Fotostudios in Ihrer Gegend angesehen und sich eine erste Vorstellung von deren Kundschaft gemacht.

Gut so! Setzen Sie die Recherche fort und bringen Sie so viel wie möglich über Ihren Markt in Erfahrung. 

Versuchen Sie bei Ihrer Marktanalyse die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wie viel Umsatz generiert der Markt? 
  • Wie ist der Markt auf kleinere, mittlere und große Unternehmen aufgeteilt? 
  • Welche Segmente lassen sich unterscheiden und wie gesättigt sind sie? 
  • Wie ist die Preisstruktur? 
  • Welche Angebote werfen den meisten Gewinn ab? 
  • Wo entstehen Ihnen als Anbieter:in die größten Kosten?

Je besser Sie Ihren Markt anhand solcher Faktoren beschreiben können, desto genauer wissen Sie, wo er die größten Chancen für Sie bietet. Auf diesen Chancen baut Ihre Unternehmensstrategie auf.

Zur Unternehmensstrategie gehört auch die interne Organisation und Planung.

Doch zuerst einmal müssen Sie wissen, wo der Markt überhaupt Platz für Sie bietet. Diese Frage beantwortet Ihre Wettbewerbsstrategie. 👇

🔎 Drei Typen von Wettbewerbsstrategien

Bei der Wettbewerbsstrategie geht es um die alles entscheidende Frage: Warum sollten Menschen bei Ihnen kaufen und nicht bei der Konkurrenz?

Der US-Ökonom Michael Porter hat 1985 in seinem Buch „Wettbewerbsvorteile: Spitzenleistungen erreichen und behaupten“ ein Schema zur Einteilung von Wettbewerbsstrategien vorgestellt, das bis heute nützlich und weit verbreitet ist. 

Die wichtigsten drei Strategien sind demzufolge: die Kostenführerschaft, die Differenzierung und die Fokussierung. 👇

1. Kostenführerschaft: Wer den Pfennig nicht ehrt…

Eine mögliche Wettbewerbsstrategie besteht darin, Ihre Konkurrenz beim Preis zu unterbieten.

Wenn es Ihnen gelingt, ein glaubwürdiges und gleichwertiges Angebot für weniger Geld auf den Markt zu bringen, haben Sie gute Chancen, etablierten Anbieter:innen einige Kund:innen streitig zu machen. 

Sicher fallen Ihnen schnell einige Beispiele für Unternehmen ein, die diese Strategie fahren. Stichwort: Discounter.

Allerdings ist es nicht so einfach, einen unschlagbaren Preis zu bieten. Mögliche Wege dazu sind beispielsweise technische Innovationen oder besondere organisatorische Effizienz. Dies können häufig eher etablierte Unternehmen leisten, die über entsprechende Ressourcen und Markterfahrung verfügen.

Auf der anderen Seite öffnen sich durch den technischen Fortschritt immer wieder Türen, die neue Anbieter:innen schneller durchschreiten können als Platzhirsche, die erst einmal aufwändig umstrukturieren müssen. Das beste Beispiel ist das Internet, in dem viele Marken ihre Kund:innen durch den Verzicht auf Ladengeschäfte günstiger bedienen können.

2. Differenzierung: Was haben andere, was Sie nicht haben?

Differenzierung heißt so viel wie Unterscheidung, und genau darum geht es hier: sich zu unterscheiden. 

Ihr Produkt ist vielleicht nicht billiger, aber hebt sich auf andere Art vom Angebot der Konkurrenz ab. Ihre Marke ist cooler, Sie bieten andere Geschmacksrichtungen, Sie versenden schneller, Ihr Service ist besser und und und – die Möglichkeiten sind endlos.

Hierauf bezieht sich der bekannte Begriff „Alleinstellungsmerkmal“, auf Englisch „Unique Selling Proposition“ oder “Unique Selling Point”, abgekürzt „USP“

Wenn Sie etwas im Angebot haben, das Kund:innen nachfragen und nur bei Ihnen bekommen, müssen Ihre Preise nicht niedriger sein. Sie können sogar höher sein, je nachdem, wie beliebt Ihr Produkt ist. Fragen Sie Apple.

Das heißt auch, dass Sie mit einer Differenzierungsstrategie nicht unbedingt effizienter arbeiten müssen als die Konkurrenz. Hier können Sie mit einer zündenden Idee sehr weit kommen.

3. Fokussierung: Auf in die Nische!

Die Fokussierungsstrategie zielt darauf, durch Spezialisierung auf einen kleinen, klar abgegrenzten Teilmarkt Ihre Konkurrenz zu minimieren.

Wenn Sie mit einem speziellen Nischenprodukt eine kleine Kundengruppe ansprechen, ist der Wettbewerb von vornherein geringer. Ein anderes Wort für diese Vorgehensweise wäre „Nischenstrategie“.

Wenn Sie sich für diese Strategie entscheiden, ist es umso wichtiger, so viele Informationen wie möglich über Ihre Zielgruppe zu sammeln. Wenn Sie deren Bedürfnisse mit Ihrem Angebot verfehlen, haben Sie kaum Möglichkeiten, Ihr Nischenprodukt woanders an den Mann oder die Frau zu bringen.

🚀 In 4 Schritten zur Unternehmensstrategie

Mit der Entscheidung für eine Wettbewerbsstrategie beantworten Sie sich die Frage, wo auf dem Markt überhaupt Platz für Sie ist. 

Auf dieser Grundlage können Sie nun Ihre gesamte Unternehmensstrategie detaillierter ausarbeiten.

Orientieren Sie sich dabei an folgenden 4 Schritten. 👇

Schritt 1: Definieren Sie Ihre Vision

Bilden Sie sich eine Zukunftsvision von Ihrem Unternehmen. Wichtig sind dabei folgende Fragen:

  • Wie ist der Charakter Ihrer Marke? Seriös, lässig, lustig, jung, kompetent, verspielt… es gibt unzählige Möglichkeiten. Ihre Marke ist das Gesicht Ihres Unternehmens in der Öffentlichkeit. Sie sollte attraktiv sein und treffen, was Sie tatsächlich tun und anbieten.
  • Welchen Markt und welche Zielgruppen sprechen Sie an?
  • Welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele wollen Sie konkret erreichen?

Schritt 2: Führen Sie eine SWOT-Analyse durch

Die SWOT-Analyse ist ein einfaches Modell, das Ihnen dabei hilft, sich einen Überblick über die wichtigsten Aspekte Ihrer Marktposition zu verschaffen.

Die Abkürzung „SWOT“ steht für „Strengths – Weaknesses – Opportunities – Threats“, auf Deutsch: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken

Die Stärken und Schwächen beziehen sich grundsätzlich auf alle vom Unternehmen kontrollierbaren internen Faktoren (z.B. Produktmerkmale). 

Umgekehrt zählen alle externen Faktoren, die Einfluss auf die Positionierung des Unternehmens haben, aber nicht durch das Unternehmen per se kontrolliert werden können, zu den Chancen und Risiken (z.B. gesetzliche Regelungen).

Füllen Sie alle 4 Kategorien mit ausführlichen Antworten:

  • Stärken: Was haben Sie zu bieten? In welchen Punkten sind sie gut aufgestellt? Was schätzen unsere Kund:innen besonders an Ihnen?
  • Schwächen: Wo sind Sie weniger gut aufgestellt? Was machen andere Unternehmen besser? Wo gibt es häufig Schwierigkeiten?
  • Chancen: Welche Gelegenheiten bieten sich aktuell oder in naher Zukunft in Ihrem Marktsegment, die Sie noch nicht nutzen, aber nutzen könnten? Welche Branchen Trends können Sie für sich nutzen?
  • Risiken: Welche ungünstigen Entwicklungen könnten in Ihrem Marktsegment oder intern in Ihrer Firma auftreten?Je klarer Ihnen die Antworten auf diese Fragen sind, desto gezielter können Sie mit Ihren Stärken und Chancen arbeiten und Ihre Schwächen und Risiken verringern.

Schritt 3: Organisieren Sie Ihre Aktivitäten

Einfach gesagt, geht es hier um Zuständigkeiten. Sobald Sie wissen, welche Schritte und Maßnahmen Ihre Unternehmensstrategie verlangt, sollten Sie Personen oder Teams mit der Umsetzung betrauen. 

Auch wenn Sie soloselbstständig sind, ist es sinnvoll, Ihre verschiedenen Aufgaben klar zu definieren und Zeit für die Umsetzung einzuplanen.

Teilen sie Ihre Aufgaben so ein, dass ähnliche oder zusammengehörige Aktivitäten in denselben Händen liegen. Dies kann sich beispielsweise nach Produkt- oder Kundengruppen richten.

Die beste Lösung ist nicht immer offensichtlich und will gut durchdacht sein. Auch die allerbeste Idee nützt Ihnen nicht viel, wenn Sie schlecht umgesetzt ist.

 Schritt 4: Schreiten Sie zur Tat

Nach der Strategieplanung geht es an die Umsetzung – und hier kommt es nicht zuletzt auf die richtigen Tools an: 

  • WordPress als Content Management System zum Erstellen Ihres Blogs
  • Brevo für Ihre E-Mail-Kampagnen
  • Google Ads für Suchmaschinenwerbung
  • Ahrefs zur Suchmaschischenoptimierung (SEO)

So planen und erstellen Sie im Nullkommanichts Ihre E-Mail-Marketing-Kampagnen.

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die in Frage kommenden Tools kennenzulernen, so dass Sie sich in Ihrer Entscheidung sicher sind.

Bei falscher Auswahl drohen Reibungsverluste, strapazierte Nerven und zusätzlicher Aufwand bei einer späteren Umstellung.

💪 Eine Unternehmensstrategie ist unverzichtbar

Eine Unternehmensstrategie ist ein mit Marktwissen unterlegtes Konzept, wie Sie Ihr Unternehmen zum Erfolg führen.

Sie beinhaltet alle Ebenen von der Gesamtvision Ihrer Marke bis hinab zu den Details der Organisation, der Planung, des Marketings und so weiter.

Mit einer gut durchdachten Unternehmensstrategie haben Sie deutlich höhere Chancen auf dem Markt. Sie wissen, dass die passende Nachfrage für Ihr Angebot vorhanden ist und müssen die betreffenden Zielgruppen nur noch erreichen und zufriedenstellen. 

Nicht, dass dies immer leicht wäre, aber Sie haben einen guten Plan und können bei Bedarf nachjustieren. Das sind beste Voraussetzungen für Erfolg und Wachstum.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Entwickeln Ihrer Unternehmensstrategie.

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