Februar 9, 2024

Push-Nachrichten: Was ist das? Definition, Vorteile und Beispiele

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Sie sind vor allem vom Smartphone bekannt: Push-Nachrichten. Mit diesen kleinen Textmeldungen informieren installierte Apps die Nutzer:innen in Echtzeit über bestimmte Ereignisse. Doch sie können auch für das Marketing genutzt werden. Wir erklären dir, was Push-Benachrichtigungen sind, welche Vorteile sie haben und von welchen Beispielen du dich inspirieren lassen kannst.

Was sind Push-Nachrichten?

Push-Nachrichten – auch Push-Benachrichtigungen oder Push Notifications genannt – sind kurze Nachrichten, mit denen verschiedene Anwendungen die Nutzer:innen elektronischer Endgeräte über bestimmte Ereignisse informieren. Dies kann etwa eine neue Mail sein, der Beginn eines Termins im Kalender oder der Versand einer Bestellung. Push-Nachrichten können aber ebenso eine spannende Ergänzung für deinen Marketing-Mix sein.

Das Besondere an Push-Nachrichten: Sie machen selbst auf sich aufmerksam. Denn Nutzer:innen rufen diese Nachrichten nicht aktiv ab, sondern bekommen sie von den entsprechenden Apps aufs Display beziehungsweise die Benachrichtigungsleiste oder den Sperrbildschirm „geschoben“.

Es gibt mehrere Arten von Push-Mitteilungen:

  • App Push: Der Versand von Push-Nachrichten an mobile Betriebssysteme (Android und iPhone).
  • In-App Push: Der Versand von Push-Nachrichten innerhalb einer App.
  • Web Push: Der Versand von Push-Nachrichten an einen Web Browser (Chrome, Firefox etc.). Solche Push-Nachrichten kannst du zum Beispiel auf deiner Website einbinden.

Eine kurze Geschichte der Push Notifications

Als in den frühen 2000er-Jahren die Mobilfunk-Ära begann, war unter Geschäftsleuten der Blackberry beliebt. Ein Grund dafür war, dass der Smartphone-Vorläufer seine Nutzer:innen in Echtzeit über eingehende E-Mails informieren konnte. Das war damals einzigartig.

Während andere darauf angewiesen blieben, in regelmäßigen Abständen ihren Posteingang zu checken, konnten sich die stolzen Besitzer:innen eines Blackberrys zurücklehnen und auf die Push-Funktion verlassen. Die Push-Benachrichtigung war geboren.

2009 führte Apple in iOS 3 mit dem Apple Push Notification Service (APNS) Push-Benachrichtigungen ein und trug damit wesentlich zur Verbreitung des Prinzips bei. Schon 2012 machte Google dann mit Google Cloud Messaging den Versand von Push-Nachrichten über gängige Web Browser möglich.

4 Vorteile von Push-Nachrichten

Push-Nachrichten verbinden entscheidende Vorteile von SMS Marketing und E-Mail Marketing. Welche 4 Vorteile dir das Push Notification Marketing konkret bietet, schauen wir uns in diesem Abschnitt an.

Kund:innen in Echtzeit erreichen

Ähnlich wie mit einer SMS erreichst du deine Empfänger:innen mit einer Push-Nachricht in Echtzeit. Doch diese hat gegenüber der SMS einige Vorteile:

  • Im Falle von Push-Nachrichten, die du über deinen Web Browser verschickst, surfen Nutzer:innen bei Empfang bereits im Netz und sind somit eher bereit, eine Webseite aufzurufen.
  • Eine Push-Nachrichten kannst du mittels Emojis, CTAs und Bildern ansprechender gestalten als eine SMS.
  • Du benötigst nicht die Mobilfunknummern der Empfänger:innen.

Die Push-Benachrichtigung eignet sich besonders für (zeitlich begrenzte) Sonderangebote und Aktionen. Hier liegt auch ihr größter Vorteil gegenüber der E-Mail, die meist zeitverzögert gelesen wird. Dafür bietet diese die Möglichkeit, ausführlichere Botschaften zu vermitteln. Deshalb sind die beiden Kanäle ausgezeichnete Ergänzungen füreinander.

Auch per WhatsApp lassen sich Kund:innen in Echtzeit erreichen. Erfahre hier, wie du erfolgreich WhatsApp Marketing betreibst.

Keine Kontaktdaten nötig

Ein weiterer Vorteil der Push Notification gegenüber sowohl SMS als auch E-Mail besteht darin, dass du für den Versand keinerlei Kontaktdaten von den Empfänger:innen benötigst – nur deren Einverständnis. Solltest du zum Beispiel Web Push nutzen, kannst du eine Opt-in-Box konfigurieren, in der Nutzer:innen gefragt werden, ob sie künftig Push-Meldungen von dir empfangen wollen. Stimmen sie dem zu, steht dem Versand von Push-Nachrichten nichts mehr im Wege!

Wenn du E-Mail-Adressen von interessierten Personen für dein Marketing erhalten kannst – umso besser. Doch die Push-Benachrichtigung schafft einen zusätzlichen Kanal mit niedrigerer Eintrittsschwelle für diejenigen, die (noch) keine persönlichen Daten übermitteln wollen.

Hohe Klickrate

Richtig eingesetzt, können Push-Mitteilungen ein wirkungsvolles und attraktives Marketing-Instrument mit traumhaften Klickraten sein. Web-Push-Nachrichten verzeichnen beispielsweise eine durchschnittliche Klickrate von 12%, können aber durchaus auch Klickraten von bis zu 18% erreichen. Zum Vergleich: Die Benchmark für Newsletter-Klickraten liegt bei 3-6%.

Natürlich sind diese Zahlen allein noch keine Erfolgsgarantie. Dennoch zeigen sie, dass Push-Nachrichten ein potentiell wirkungsstarkes Mittel zur Kundenansprache sein können.

Mehr Conversions

Mit Push-Nachrichten kannst du Leads und Kund:innen schnell und unkompliziert die Informationen zukommen lassen, die sie gerade benötigen. Das können beispielsweise Links zu Blog-Artikeln oder Sales-Ankündigungen sein. Und wenn du Interessent:innen zur richtigen Zeit mit den richtigen Marketing-Botschaften ansprichst, kann das deine Conversion Rate erhöhen. So werden aus Leads zahlende Kund:innen. Das erhöht im Endeffekt deinen Umsatz.

Haben Push-Nachrichten auch Nachteile?

Das alles klingt zu gut, um wahr zu sein? Ist es aber! Tatsächlich haben Push-Mitteilungen kaum Nachteile – wenn du auf einige Punkte achtest. Folgende Fehler solltest du bei deinem Push-Nachrichten-Marketing unbedingt vermeiden:

  • Kein Opt-in: Dadurch, dass Push-Nachrichten als Pop-up auf dem Display von Nutzer:innen erscheinen, können sie schnell als Spam empfunden werden. Gehe deshalb unbedingt sicher, dass deine Kund:innen auch wirklich Push-Benachrichtigungen erhalten möchten. Auch datenschutztechnisch bist du damit auf der sicheren Seite.
  • Zu hohe Frequenz: Es kann verlockend sein, viele Push-Mitteilungen hintereinander zu verschicken – schließlich sind sie schnell und einfach zu erstellen. Doch Vorsicht: Wenn du es mit der Versandfrequenz übertreibst, könnten Nutzer:innen schnell von deinen Mitteilungen genervt sein.
  • Unpassende Ansprache: Wie bereits angesprochen, unterscheiden sich Push-Nachrichten von anderen Marketing-Kanälen wie E-Mail oder SMS. Dementsprechend solltest du auch deine Kommunikation der Plattform anpassen und Nachrichten kurz und bündig formulieren.
  • Keine Abmeldemöglichkeit: So einfach, wie Nutzer:innen Push-Nachrichten abonnieren können, sollten sie sich auch wieder davon abmelden können. Denn es bringt niemandem was, wenn du Push-Mitteilungen an Personen schickst, die gar kein Interesse am Erhalt dieser Mitteilungen haben. Im Gegenteil: Das wirkt sich nur negativ auf das Image deines Unternehmens aus.

Du hast dich selbst für Push-Nachrichten angemeldet, möchtest aber keine mehr erhalten? Lies hier, wie du Push-Nachrichten deaktivieren kannst.

Wie funktionieren Push-Nachrichten?

Zum Versand von Push-Mitteilungen benötigst du ein darauf spezialisiertes Tool. Heute sind viele solcher Tools auf dem Markt, die dir einen mühelosen und kostengünstigen Versand von Push-Benachrichtigungen via App, Browser und mehr ermöglichen. Welche Push-Nachrichten-Tools die besten sind, haben wir in unserem Vergleich untersucht.

Doch wie funktionieren solche Anwendungen eigentlich? Wir erklären es dir.

Push Notifications nur mit Einverständnis

Alle guten Push-Nachrichten-Tools erlauben es dir, Opt-in-Fenster zu erstellen, damit sie sich deine Kund:innen mit dem Empfang einverstanden erklären können. Hier ein Beispiel aus Google Chrome:

Berechtigungen bearbeiten

Sowohl auf dem Smartphone als auch im Browser können Nutzer:innen die Benachrichtigungen wieder abschalten – sowohl global als auch für bestimmte Websites und einzelne Apps.

Veranschaulichen wir das erneut am Beispiel Chrome: Durch einen Klick auf das Schloss-Symbol in der Adresszeile öffnet sich ein Optionsfenster, in dem sich die Berechtigung zum Versand von Push-Benachrichtigungen von der aktuell angezeigten Website zurücksetzen lässt:

Die globale Verwaltung der Push-Benachrichtigungen findet sich in den Chrome-Einstellungen unter „Datenschutz und Sicherheit“ -> „Website-Einstellungen“ -> „Berechtigungen“ -> „Benachrichtigungen“.

Wie ein kurzer Newsletter

Push-Nachrichten können einen Link enthalten, über den Interessierte direkt zur Webseite mit dem entsprechenden Angebot bzw. zu einer bestimmten Landingpage gelangen. Dies ist natürlich optional. Wenn du beispielsweise nur über den Versand einer Bestellung informieren willst, kann der Link entfallen.

Das Aussenden einer Push-Benachrichtigung ähnelt im Backend dem Versand eines Newsletters – nur dass diese „Newsletter“ sehr kurz sind. Aber das verleiht manchen Botschaften gerade ihre Zugkraft, denn kompakte Inhalte sind leicht und schnell zu erfassen.

Tipps und Tricks für den perfekten Newsletter findest du hier.

Wie erstelle ich effektive Push-Nachrichten? 3 Best Practices

Wie gehst du nun am besten vor, um das volle Potenzial von Push-Benachrichtigungen auszuschöpfen?

Im Folgenden haben wir dir die wichtigsten Best Practices zusammengestellt.

1. Verwende kurze Nachrichten mit eindeutigem Branding

In der Kürze liegt die Würze! Push-Benachrichtigungen sind im Idealfall sehr kurz – noch kürzer als eine SMS.

Als Faustregel gelten je 40 Zeichen für Titel und Inhalt. Das liegt eher in der Größenordnung von Google Ads. Zwar kannst du auch längere Texte eingeben, aber wenn der Browser diese dann automatisch abschneidet, leidet darunter der Anreiz, zu klicken.

Versuche, wirkungsvolle Botschaften zu erstellen, die auf den ersten Blick verständlich und attraktiv sind. Wenn du zum Beispiel einen Rabatt anbietest, sag das ohne Umschweife: „Bis Mitternacht 25 % günstiger“!

Verwende außerdem immer deinen Markennamen und dein Branding, wenn möglich, also vor allem deine Farben und dein Logo. So können Empfänger:innen die Benachrichtigung schneller zuordnen und ihr leichter vertrauen. Und selbst wenn sie nicht klicken, frischt dies die Marke in ihrem Gedächtnis auf und sorgt für Brand Awareness!

2. Optimiere Timing und Versandfrequenz

Die Effektivität deiner Push-Kampagnen hängt auch vom richtigen Timing ab.

Zum Beispiel ist das Wochenende kein idealer Zeitpunkt für Push Notifications im B2B-Bereich, da die Mehrheit der Empfänger:innen gerade weit weg vom Bildschirm die Freizeit genießt.

Ähnlich wie im Bereich Social Media gilt es hier, durch sorgfältiges Testen die optimalen Versandzeiten herauszufinden. Diese variieren je nach Plattform und Zielgruppe.

Ebenso wichtig ist die richtige Versandfrequenz. Zu häufige Benachrichtigungen wirken schnell „spammig“, was dazu führt, dass Nutzer:innen sie abbestellen. Auf der anderen Seite ist es auch nicht ratsam, nur einmal im Monat eine Nachricht zu senden. Nach so langer Zeit weiß die Zielgruppe vielleicht gar nicht mehr, wer du bist.

Hier sind A/B-Tests nützlich, um herauszufinden, welche Häufigkeit für dein Unternehmen am besten funktioniert.

3. Verwende ansprechende Bilder und CTAs

Dass Bilder mehr Aufmerksamkeit erregen als Texte, hat sich bereits herumgesprochen. Push-Benachrichtigungen sind weitaus effektiver, wenn du ein „Hero Image“ integrierst, also ein Bild, das deine Nachricht visuell aufwertet.

Je nach Kampagne kannst du dazu häufig dein Logo oder ein Produktbild verwenden. Letzteres bietet sich an, wenn deine Kampagne ein bestimmtes Produkt bewirbt.

Nutze unbedingt die Möglichkeit, CTA-Buttons in deine Push-Nachrichten zu integrieren. Diese sollten sich farblich vom Rest der Nachricht abheben und durch ihren Text klar vermitteln, welche Aktion den Abonnent:innen angeboten wird.

Ein immer noch wirkungsvoller Klassiker ist die Nutzung von Zeitknappheit als Kaufanreiz: „Nur noch 5 Artikel übrig“, „Nur noch bis Sonntag“ etc.

3 Ideen für gelungene Push-Nachrichten-Kampagnen

Push-Nachrichten bieten viele kreative und effektive Einsatzmöglichkeiten. Hier sind drei Ideen, die du direkt umsetzen oder als Ausgangspunkt für die Entwicklung eigener Ideen nehmen kannst.

1. Sonderangebote und Aktionen

Push-Benachrichtigungen sind der perfekte Kanal für zeitgebundene Sonderangebote und Aktionen.

Schlage deinen Abonnent:innen Artikel zum Kauf vor, die du aktuell preisreduziert anbietest. Du kannst dabei auch über den Kampagnenverlauf auf früheren Nachrichten aufbauen, um an deine Aktion zu erinnern und die Spannung zu erhöhen. Biete zum Beispiel verwandte Produkte an oder räume jeden Tag etwas mehr Rabatt ein, während sich das Ende des Aktionszeitraums nähert.

Solche Kampagnen eignen sich auch hervorragend für Anlässe wie den Valentinstag, Ostern, Halloween, Black Friday oder Weihnachten.

2. Nützliche Tipps und Ratschläge

Manche Marken verwenden Push-Nachrichten, um Tipps, Best Practices und Know-how zu ihren Produkten mit Kund:innen zu teilen. Auch dies ist eine Möglichkeit, einen Mehrwert zu bieten, dein Markenprofil zu schärfen und Traffic für deine Website-Inhalte zu gewinnen.

Entnimm einfach deinen Blog-Artikeln oder anderen Inhalten kleine Tipps, die du als Push-Nachrichten verpacken und versenden kannst. Mit dem passenden CTA und Link führst du Interessierte dann zum entsprechenden Content auf deiner Website.

3. Zufriedene Kund:innen

Sind deine Kund:innen zufrieden? Dann sprich darüber! Kaum etwas wirkt so überzeugend auf Interessierte wie eine zufriedene Kundschaft. Testimonials steigern deine Glaubwürdigkeit und beweisen die Qualität deiner Produkte.

Push-Nachrichten sind ein origineller Weg, um Testimonials von Kund:innen zu versenden. Noch wirkungsvoller sind sie übrigens mit Foto.

Kundenstimmen eignen sich auch, um spezifische Dienstleistungen oder Aspekte von Produkten zu veranschaulichen. Natürlich läuft auch dies über einen Link auf deine Website, da Push-Mitteilungen selbst nicht genügend Platz für ein Testimonial bieten.

Jetzt mit Push-Nachrichten durchstarten

Push-Nachrichten sind ein hocheffektives Marketing-Instrument, das noch lange nicht zu seinem vollen Potenzial genutzt wird. Doch wie immer ist das auch ein Vorteil für die Pioniere. Gehörst du dazu?

Wenn du gerade dabei bist, deinen ganz persönlichen Marketing-Mix zusammenzustellen, findest du folgende Artikel vielleicht hilfreich:

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