Mai 6, 2022

Welche Rolle spielt Groß- und Kleinschreibung bei E-Mail-Adressen?

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gross- und kleinschreibung bei e-mail-adressen

Hast du dich schon mal gefragt, ob die Verwendung von Groß- und Kleinbuchstaben bei E-Mail-Adressen einen Unterschied macht und welche Zeichen eigentlich erlaubt sind und welche nicht? 

Ganz gleich ob du gerade ein neues E-Mail-Konto anlegst oder deinen ersten Newsletter erstellst – bevor du anfängst, abenteuerliche Buchstaben- und Zeichenkombinationen für deine neue E-Mail-Adresse auszuprobieren, solltest du definitiv weiterlesen.

Wir haben dir in diesem Artikel ein kleines Einmaleins der Zeichenverwendung bei E-Mail-Adressen zusammengestellt und verraten dir alles, was du in Sachen Groß- und Kleinschreibung und Sonderzeichen wissen musst.

Die 3 Bestandteile einer E-Mail-Adresse

Vor ein paar Jahren amüsierte sich der Journalist Fiete Stiegers via Twitter über eine der wohl ausgefallensten E-Mail-Adressen, die je ernsthaft in Gebrauch waren.

Er hatte mit der Bundeswehrverwaltung korrespondiert und war in deren Briefkopf auf das folgende Prachtexemplar gestoßen:

[email protected] 

Dieses seltene Fundstück wirft natürlich viele Fragen auf. Nicht nur die, ob das wohl schon mal jemand abgetippt hat. Sondern auch: 

  • Ist die mögliche Länge einer E-Mail-Adresse begrenzt? 
  • Ist eine Adresse wie die obige sicher oder kann sie Probleme bei der Zustellung verursachen? 
  • Und was ist mit den Großbuchstaben? Würde in diesem Fall eine E-Mail mit durchweg kleingeschriebener Adresse auch ankommen?

Um diese Fragen zu beantworten, lass uns zunächst einen Blick auf die Basics werfen.

Eine E-Mail-Adresse besteht immer aus 3 Teilen: dem Lokalteil, dem Domainnamen und der Top Level Domain.

Lokalteil

Der erste Teil einer E-Mail-Adresse nennt sich Lokalteil. Dieser gehört immer zu einem individuellen Postfach – meist zu einer Person. 

Zu den erlaubten Zeichen im Lokalteil gehören lateinische Buchstaben, die Ziffern 0 bis 9 und folgende Sonderzeichen: .!#$%&’*+-/=?^_`{|}~. Mehr zu den Sonderzeichen später.

Im Anschluss an den Lokalteil folgt direkt das @-Zeichen, manchmal auch Klammeraffe genannt.

Fun Fact: Das @-Zeichen gab es schon lange vor Internet und E-Mail. Die Vorläufer reichen vielleicht sogar bis ins Mittelalter zurück. Als dann 1971 die E-Mail erfunden wurde, suchte der Informatiker Ray Tomlinson nach einem eindeutigen Sonderzeichen, um in E-Mail-Adressen den Benutzernamen vom Domainnamen zu trennen. Das @ war nicht nur schick, sondern passte auch aufgrund seines Namens „at“ („bei“). So spielt es in E-Mail-Adressen ungefähr die gleiche Rolle wie das „c/o“ bei Postadressen.

Domainnamen

Damit sind wir schon beim zweiten Teil, dem Domainnamen

Dies ist die Adresse eines Web oder E-Mail Servers, unter dem viele individuelle Postfächer angelegt sein können. Stell dir das einfach wie ein Haus vor, in dem viele verschiedene Personen und Parteien wohnen. Alle haben dieselbe Hausanschrift, aber verschiedene Namen und Briefkästen. 

Was den Domainnamen betrifft, hast du in der Praxis häufig keine Wahl. 

Bei E-Mail-Diensten wie Gmail, GMX, Web.de und so weiter steht die Domain bereits fest, ebenso wie bei Firmen und Organisationen.

Nur wer eine eigene Domain anmeldet, hat die Kontrolle über den Domain-Teil einer E-Mail-Adresse. Wenn du deine eigene Domain anmelden solltest, behalte die folgenden 3 Punkte im Hinterkopf:

  • Groß- und Kleinschreibung spielt hier keine Rolle, aber es ist üblich, Domains grundsätzlich in Kleinschreibung anzugeben.
  • Der Domainname darf maximal 63 Zeichen lang sein. 
  • Die Mindestlänge hängt von der Top Level Domain ab: Bei einer .com-Domain muss der Domainname aus mindestens 2 Zeichen bestehen, bei einer .de-Domain genügt eines.

Top Level Domain (TLD)

Nach dem Domainnamen kommt ein Punkt, auf den als dritter Bestandteil die sogenannte Top-Level-Domain (TLD) folgt. 

Dies kann eine Länder-TLD wie .de, .co.uk und .fr sein oder auch eine generische TLD wie .com, .org und .net. Erstere kennzeichnen Domains in bestimmten Regionen, letztere stehen für bestimmte Arten von Websites und sind frei wählbar.

Eine E-Mail-Adresse ist also logisch und hierarchisch aufgebaut, ganz ähnlich einer Postanschrift: Zuerst das individuelle Postfach, das meistens zu einer Person gehört, dann die Firma oder Organisation, dann das Land oder der übergeordnete Typ von Website.

Spielt Groß- und Kleinschreibung bei E-Mail-Adressen nun eine Rolle?

Kurz und knapp: Nein, bei E-Mail-Adressen wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.

Es ist also völlig egal, ob du deine E-Mail-Adresse durchgängig mit großen oder kleinen Buchstaben schreibst oder einen Mix verwendest.

Technisch könnten E-Mail-Server jedoch durchaus bei eingehenden E-Mails zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden. Aber in der Praxis ist das wie bereits gesagt nicht üblich, da es nur eine Hürde schaffen würde, ohne Vorteile zu bringen.

Für die Zustellbarkeit deiner E-Mails macht es also keinen Unterschied, ob du deine E-Mail-Adresse so oder so gestaltest:

[email protected]

[email protected]

In beiden Fällen würde die E-Mail im Postfach bei Josefine von Brevo landen.

Auch wenn Großbuchstaben die Zustellbarkeit von E-Mails nicht beeinflussen, bedeutet das trotzdem nicht, dass es eine gute Idee ist, sie zu verwenden. 

Denn eine Mischung aus großen und kleinen Buchstaben kann die Lesbarkeit deiner E-Mail-Adresse ganz schön beeinträchtigen.

Schau dir noch einmal die 2 obigen Beispiele an: Welche E-Mail-Adresse ist für dich leichter zu lesen? 

Was gibt es in Sachen Sonderzeichen zu beachten?

Unsere grundsätzliche Empfehlung lautet: Benutze so wenig Sonderzeichen wie möglich in deiner E-Mail-Adresse. 

Denn abgesehen von den möglichen technischen Problemen sind Sonderzeichen auch für deine Nutzer:innen eher verwirrend als gewinnbringend.

Sonderzeichen im Lokalteil

Zu den erlaubten Zeichen im Lokalteil gehören wie bereits gesagt die Buchstaben des lateinischen Alphabets, die Ziffern 0 bis 9 und folgende Sonderzeichen: . ! # $ % & ‚ * + – / = ? ^ _ ` { | } ~ .

Bei den Sonderzeichen ist jedoch zu beachten, dass je nach Server-Konfiguration die Möglichkeiten enger begrenzt sein können. 

Bei Gmail darfst du zum Beispiel folgende Zeichen nicht verwenden: & = _ ‘ – + , .

Sonderzeichen im Domainnamen

Wie sieht das mit den Sonderzeichen im Domainnamen aus?

Erlaubte Zeichen sind auch hier lateinische Buchstaben sowie arabische Ziffern und der Bindestrich. 

Seit 2003 stehen auch sogenannte IDN-Domains zur Verfügung. Das Kürzel steht für „Internationalisierte Domainnamen“. 

Diese Technik ermöglicht die Verwendung von Zeichen in Domainnamen, die nicht im ASCII-Standardzeichensatz enthalten sind. Dazu gehören auch die deutschen Umlaute.

Domains wie frühstück.de sind also möglich, aber gerade im Hinblick auf E-Mail noch mit Problemen behaftet. 

Die beteiligten E-Mail-Programme müssen in der Lage sein, die Umlaute in einen Code und wieder zurück zu übersetzen, damit alles klappt. Dies ist noch nicht immer der Fall.

Deshalb gilt: Verzichte im besten Fall lieber auf Umlaute.

Tipps zur Gestaltung deiner E-Mail-Adresse

Auch wenn ein gewisser Reiz darin liegt, mit Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen kreativ zu werden, denk immer daran: Der vorrangige Zweck deiner Web- und E-Mail-Adresse ist Kommunikation.

Die beste Strategie, auf die du beim Erstellen deiner E-Mail-Adresse setzen solltest, lautet daher: Minimalismus. Das gilt sowohl für Domain- als auch Postfachnamen.

Nimm eine Telefonnummer als Beispiel. Die meisten würden eine Nummer vorziehen, die sie sich leicht merken können. Denn es erleichtert die Kontaktaufnahme um ein Vielfaches.

Das gleiche Prinzip gilt für deine E-Mail-Adresse. Je komplizierter sie ist, desto schwieriger ist sie zu kommunizieren und desto häufiger schleichen sich Fehler ein.

Daher sind die Lokalteile von E-Mail-Adressen meistens eher simpel aufgebaut und verzichten auf sowohl Großbuchstaben als auch Sonderzeichen. 

Best Practices für E-Mail-Adressen:

Der Punkt zwischen Vor- und Nachname ist das einzige Zeichen außer Ziffern und lateinischen Buchstaben, das sich eingebürgert hat.

Wir empfehlen dir, diesem Schema zu folgen. Denn: Wenn du einen Bindestrich zur Trennung von Vor- und Nachnamen verwendest, riskierst du, dass andere aus Gewohnheit vielleicht einen Punkt an die betreffende Stelle setzen und deine E-Mail nicht ankommt. Oder sogar in einem falschen Postfach landet.

Auf der Suche nach noch mehr Tipps und Tricks? Hier geht’s zu unseren 33 besten Tipps rund ums Newsletter Marketing.

Optimiere deinen Absendernamen

Für das Erscheinungsbild deiner E-Mails ist neben der Adresse auch der Absendername wichtig.

Denn gängige E-Mail-Programme zeigen im Posteingang nicht die nackten E-Mail-Adressen der Absender:innen an, sondern den besagten Absendernamen.

Dies ist ein frei zu gestaltendes Textfeld, das du bei der Einrichtung deiner E-Mail-Adresse ausfüllen kannst und solltest.

Verwende beispielsweise deinen Firmen/Markennamen oder nutze eine Kombination aus Markennamen und deinem Vornamen (z.B. Josefine von Brevo).

Das schafft Vertrauen, stärkt den Wiedererkennungswert und gibt deinem sonst vielleicht eher anonymen Unternehmen ein Gesicht.

Der Absendername ist übrigens genau der richtige Ort für Groß- und Kleinschreibung sowie Umlaute und andere Sonderzeichen, sofern dein Name welche enthält.

Nutze dieses Feld unbedingt, denn sonst wird womöglich in Posteingängen tatsächlich deine nackte E-Mail-Adresse oder auch nur der Namensteil (z. B. „vorname.nachname“) in Posteingängen angezeigt. Und das wirkt nicht besonders elegant.

Fazit: Weniger ist mehr

Wenn dich das nächste Mal jemand fragen sollte, ob Google Mail eigentlich zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet, kennst du die Antwort.

Du weißt nun, aus welchen Teilen sich eine E-Mail-Adresse zusammensetzt und welche Zeichen erlaubt sind und welche nicht.

Für praxistaugliche E-Mail-Adressen gilt wieder einmal das altbewährte Motto: Keep it simple! 

Unsere Empfehlung lautet daher: Verwende Kleinschreibung, gestalte den Namensteil kompakt und aussagekräftig und verzichte im besten Fall auf Sonderzeichen. 

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